Neugründung 1953



Neugründung des Bürgervereins 1953

Wie Phoenix aus der Asche hatte sich Frankfurt in den ersten acht Nachkriegsjahren von den gröbsten Bombardierungsschäden befreit. Praunheims Bevölkerung war bis 1953 gewachsen und zählte mittlerweile 15194 Köpfe. Am 9. April jenes Jahres trafen sich unter Leitung von Heinrich Euler III , der ja schon 1911 zu den Vereinsgründern gehörte, die Herren Thorhauer, Bergner, Schmidt, Hill, Hertlein, Hebe, Lahl, Bergwein und Rau zur ersten vorbereitenden Versammlung zur Neugründung des Praunheimer Bezirksvereins im Saalbau Hebe.

Dieser Verein sollte das Terrain von Alt-Praunheim bis an die Ludwig-Landmann-Straße, die Römerstadt, das Oberfeld und die Praunheimer Landstraße bis "An den Geiselwiesen " abdecken. Bei der zweiten Sitzung hielt ein Herr von Olnhausen, der als Experte in Bezirksvereinsangelegenheiten galt, ein Referat über den Zweck der Frankfurter Bezirksvereine, ihre Entstehungsgeschichte und ihre Arbeit bis 1933.

Dass bei der anschließenden internen Vorstandswahl Landwirt Euler den Vorsitz erhielt und der selbständige Kaufmann Otto Thorhauer zu seinem Vize gewählt wurde, war schon im Vorfeld klar. Als Schriftführer empfahl sich der Ingenieur Alfred Lahl mit dem Augenoptiker Erich Bergner als Stellvertreter. Ingenieur Eduard Bergwein und Friseurmeister Jean Hill sollten sich um die Kasse kümmern. Gastwirt Hartmann Hebe, in dessen Saal man tagte, wurde zum Beisitzer auserkoren. Natürlich sollte hier auch die für den 18. Mai 1953 anberaumte Gründungs-Versammlung, zu der alle Praunheimer Bürger eingeladen waren, stattfinden.

Als erste Teilnehmer dieser Versammlung trugen sich die Heerstraßen-Bewohner Friedrich Winter und Christian Wied in die Anwesenheitsliste ein. Insgesamt erschienen 62 interessierte Bürger - Heinrich Euler III musste sich entschuldigen lassen, wurde aber als erster Vorsitzender in Abwesenheit bestätigt. Nachdem von Olnhausen die für alle Bezirksvereine gleiche Satzung verlesen hatte, entwickelte sich eine lebhafte Diskussion.

Kernpunkt: Die seit der Eingemeindung noch nicht erfüllten Versprechungen durch die Stadt Frankfurt- besonders in Hinblick auf die immer noch nicht erfolgte Kanalisation. In der Kürze liegt die Würze: Nur 70 Minuten nach Versammlungsbeginn schloss das Meeting mit 30 Mitglieds-Anmeldungen.

Nicht viel, aber ein Anfang war gemacht.

Eduard Bergwein gehörte dem Vorstand des Bürgervereins - wie er sich jetzt auch nannte - sogar bis 1977 an, und wurde am 23. Juli 1988 für seinen langjährigen, vorbildlichen Einsatz und in Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt. 1981 hatte sich diesem bis dato reinem Herren-Gremium mit Helene Seidel die erste Dame empfohlen.



Entwicklung zum stärksten Bürgerverein Frankfurt

Nach den Herren Euler III (1953-1956) und Tischhäuser (1956-1963) übernahm Heinz Hantschel den Vorsitz des Bürgervereins für acht Jahre. Ihm folgten Walter Franke (1971-1977), Karl Stadager (1977-1983) und Gerhard Henig (1983-1987). Arbeit gab es genug.

Auch in der Folgezeit gab es für den Bürgerverein viel zu tun, denn mit dem Bau der Nordweststadt und der Einstellung der Straßenbahnverbindung bis zur Praunheimer Brücke hatten sich die Fragen nach der Verkehrsanbindung und der Umleitung des Verkehrsstromes aus den Wohngebieten erneut aufgedrängt. Immerhin hatten 1969 die Bundeswehr-Pioniere mit Hilfestellung des V. US-Corps eine Behelfsbrücke über die Nidda gebaut, als die Brücke einmal mehr an ihre Belastungsgrenze gestoßen war.

1972 war der Verein gefordert, als die Einsetzung von zwei Ortsbeiräten anstand und Praunheim in die Zuständigkeit zweier Ortsbezirke fallen sollte, ein kommunales Sandwich, das nur schwer zu verdauen ist und rückgängig gemacht werden sollte.

Natürlich beteiligte sich der Bürgerverein auch an den Protestaktionen gegen eine Hochhaus-Bebauung im Niddatal. Auch das Friedhofsthema kam nicht zur Ruhe. Erfolgreich konnte verhindert werden, dass mit der Eröffnung des "Westhausener" Friedhofes der alte Friedhof im Ortskern - auf dem 1958 ein Ehrenmal errichtet worden war - nicht geschlossen wurde.

Kritisch wurde auch der Entwurf des Bebauungsplanes für das neue Siedlungsgebiet "Westhausen" unter die Lupe genommen. Ungehört dagegen blieb jahrelang der Wunsch nach einem Bürgerhaus für Praunheim.

Führungswechsel: Neue Besen ...

Ab dem 12. Februar 1987 bekleidet Wilfried Windecker, seit 1992 auch als Präsidialrat und ab 1996 als Vizepräsident des Verbandes Deutscher Bürgervereine, mit viel Engagement das Amt des Vorsitzenden. Bis 1985 hatte sich die Mitgliederzahl auf 318 erhöht, und 1991 wurde dann die "magische Grenze" von 600 überschritten.

Mit dem Zuwachs sank erfreulicherweise auch das hohe Durchschnittsalter und pendelte sich auf 58 Jahre ein. Mit fast 75 Prozent männlicher Mitglieder wird Praunheims Frauen-Überhang allerdings noch nicht repräsentiert.

Anders sieht es natürlich bei den Zehntscheunenfesten (erstmals im Juli 1984 ausgerichtet) des Vereins aus. Sie stellen Praunheims geselligen Höhepunkt dar und erfreuen Männlein, Weiblein und die Jugend gleichermaßen.

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